43 GRAD UND EIN REGENSCHAUER

Das Wetter in Paraguay ist definitiv gewöhnungsbedürftig: Als die ersten Fahrerinnen und Fahrer über das Startpodium rollten, um die "One minute of fame" zu genießen, brannte die Sonne mit 43 Grad im Schatten auf den Paradeplatz zwischen Rio Paraguay und Präsidentenpalast. Wenig später goss es wieder einmal wie aus Kübeln - während "gleich daneben" die schmale Mondsichel und Sterne zu sehen waren und sich die Regenwolke keinen Millimeter zu verschieben schien. 15 Fahrer können nach Meinung von Hans Stacey die Truck-Kategorie gewinnen. "Wer am wenigsten von technischen Problemen geplagt wird, hat am Ende gewonnen," fügt der Holländer an, der die Lkw-Klasse schon einmal gewonnen hat, bei der letzten afrikanischen Dakar. Hört sich einfach an, doch letztlich bedeutet das, dass Stacey ein extrem starkes Feld am Start sieht, in dem man nur gewinnen kann, wenn zum eigenen Können noch zuverlässige Technik und die nötige Portion Glück kommen. 


BEREIT ZUM START!

Die Rallye Dakar 2017 nimmt allmählich Fahrt auf: Bei tropischen Temperaturen und tropischen Regenschauern erledigen die Teams auf einem Airfield in Asunción, der Hauptstadt Paraguays, die letzten Servicearbeiten, einige nutzen die Zeit für Testfahrten. Und alle haben sich mit der Bürokratie des Veranstalters ASO auseinanderzusetzen, ein mitunter etwas mühsames Unterfangen. 

Für mich als "Fussballfan" ist der Ort, an dem die ASO ihr Hauptquartier eingerichtet hat, natürlich ein besonderes Highlight: Ausgerechnet im Gebäude des südamerikanischen Kontinentalverbandes Conmebol sind Pressezentrum und Akkreditierungsbüro untergebracht. Am Eingang prangt eine Tafel mit den Portraits der Fussballgranden in Gold... inzwischen ist das fast ein Fahndungsplakat, denn einige der Herren sind bekanntlich  eingelocht oder stehen im Visier von Polizei- oder Justizbehörden. Eine feine Adresse also. 

Die Rallye startet am Neujahrsabend mit dem Podium. Im Zentrum von Asuncion fahren alle Teilnehmer ab 16 Uhr über die Rampe. Ab 2. Januar geht es dann richtig zur Sache, eine 39 km kurze Special und 415 km Verbindungsfahrt sind das Programm des ersten Renntags.