VORSICHTIG OPTIMISTISCH

Testfahrten in Most - das war im zweiten Jahr der Pandemie auch die altbekannte Frage, ob man das Glas halb voll oder halb leer sieht. Gerade einmal drei Teams aus Deutschland und dazu zwei Drittel des Buggyra-Teams kamen im April auf die Rennstrecke, um die modifizierten Trucks zu testen oder um sich wieder an das Gefühl zu gewöhnen, mit dem Renntruck möglichst schnelle Runden zu drehen. Jochen Hahn war dabei, der nach der Nicht-Saison 2020 immer noch mit der Nummer 1 antritt, dazu Steffi Halm und Clemens Hecker. Bei Buggyra sammelteAliyyah Kolo, die nur wenige Tage zuvor auf dem Hungaroring gemeinsam mit Ex-Europameister David Vrsecky in einem Mercedes AMG GT-3 ein Rennwochenende bestritten hatte, weiter Fahrpraxis in ihrem eigenen Truck mit der Startnummer 29, während sich Teo Calvet und Adam Lacko den Freightliner des Tschechen teilten. Andere Teams mussten coronabedingt absagen – die Spanier beispielsweise, weil es derzeit keine Direktverbindungen in die Tschechische Republik gibt, einige deutsche Teams, weil sie wegen der unterschiedlichen Quarantäneregelungen in den einzelnen Bundesländern keine Chance hatten, sich nach der Rückkehr mit negativen Tests "freizutesten".

Die Belegung des Fahrerlagers war also durchaus übersichtlich - aber immerhin herrschte bei den Teams vorsichtiger Optimismus, was den verspäteten Start in die Saison anbelangt. "Das Rennen in Budapest dürfte mit ziemlicher Sicherheit stattfinden", so lautete die einhellige Meinung. Was bei den Testfahrten herauskam? Das zu fragen hat wenig Sinn, wer legt schon freiwillig seine Karten auf den Tisch. Außerdem fehlten die Top-Teams aus dem MAN-Stall, die sich im vergangenen Jahr bei den beiden Veranstaltungen recht erfolgreich in Szene gesetzt hatten. Und was der Ex-Doppeleuropameister Norbert Kiss in diesem Jahr "drauf hat", wird man ohnehin erst beim ersten Rennen sehen, bei dem er nach Lage der Dinge zudem Heimvorteil genießt. Was zwar derzeit nicht heißt, dass ihn die Unterstützung seiner Fans beflügeln könnte, aber so gut wie er kennt wohl niemand den Hungaroring. Demnächst findet eine weitere Testrunde in Nogaro statt, mit zumindest teilweise anderer Besetzung. Dann sind voraussichtlich auch einige der MAN-Teams mit von der Partie. 

Das Feld formiert sich und bereitet sich auf eine EM-Saison vor - das ist immerhin eine gute Nachricht in diesen chaotischen Tagen.

DER FRÜHLING KOMMT: TESTFAHRTEN IN MOST