ÜBERFLIEGER

Er läuft und läuft und läuft, hieß es einst über den legendären VW-Käfer. Man müsste den Slogan nur leicht abwandeln, damit er zur momentanen Verfassung von Jochen Hahn passt: Er siegt und siegt und siegt. Der Rekord-Champion hat derzeit einen extrem guten Lauf, die Championshiprennen 1 und 3 auf dem Slovakiaring dominierte er fast nach Belieben. Die vErfolger zerfleischen sich zwar nicht gegenseitig – es geht momentan recht gesittet zu, möglicherweise trägt dazu die relativ harte Linie von Race Director Tony Iddon ihren Teil bei (auch wen die Entscheidungen nicht immer für alle Beteiligten nachvollziehbar sind). Aber Glück und Pech halten sich „hinter“ Hahn die Waage – ein richtiger Verfolger, der dem Altensteiger gefährlich werden könnte oder ihm zumindest gelegentlich Paroli bietet, ist nicht in Sicht. Das gilt auch für die weibliche Form: Steffi Halm hat zwar deutlich aufsteigende Form und rangiert auf dem zweiten Platz der Tabelle, aber zur Konkurrentin für Hahn ist sie damit noch nicht geworden.

Der amtierende Europameister holte sich zweimal die Pole Position und gewann die anschließenden Rennen. Die beiden Läufe mit gedrehtem Start gingen an Sascha Lenz und Antonio Albacete, für den der Sieg im Championshiprace 4 ein kleines Trostpflaster war, zuvor war dem Spanier wenig gelungen an diesem Wochenende: Ausfall im ersten Rennen wegen eines Defekts an der Lenkung, Ankunft im Mittelfeld in den Championshipraces 2 und 3. Noch schlechter ging es Adam Lacko, der mit dem neuen Truck noch auf wirklich vorzeigbare Resultate wartet. Sein Top-Resultat war Platz 3 im ersten Lauf, hinter Steffi Halm. Die Deutsche lag auch in Rennen 3 vor dem Tschechen und beide hinter Hahn und René Reinert. Was wiederum Grund zum Jubeln im Iveco-Lager war – Hahn, Reinert und Halm hatten der Marke einen dreifach-Erfolg beschert. 

Hahn und dann der Rest spiegelt sich auch in der Zwischenwertung der EM: 41 Punkte Vorsprung hat der Multichampion bereits nach drei Rennen, die Verfolger dagegen trennen nur einstellige Differenzen.

Schon am übernächsten Wochenende dürfte Jochen Hahn seinen Vorsprung weiter ausbauen – beim Heimrennen am Nürburgring ist er jedenfalls der Top-Favorit.


Fotos: Richard und Korbinian Kienberger/Mathias Schröder

DAS RENNEN AUF DEM SLOVAKIARING IN BILDERN